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Konferenz „Mythos & Postmoderne – Mytostransformation und mythische Frauen in zeitgenössischen Texten“

Am 25. und 26. Februar 2021 findet die Konferenz „Mythos & Postmoderne – Mytostransformation und mythische Frauen in zeitgenössischen Texten“ statt. Aufgrund der Corona-Pandemie findet diese voraussichtlich in einem hybriden Format, in jedem Falle aber online via Zoom statt. Ihr seid herzlich dazu eingeladen, online an der Konferenz teilzunehmen. Bitte melden Euch dafür bis zum 21. Februar 2021 unter barbara.bollig [at] rub.de an, um die Login-Informationen zu erhalten.

In mythologischen Narrativen aller Art und Kulturen spielen Frauen*figuren eine zentrale Rolle – wenn auch oftmals nicht als Protagonistinnen in den Tragödien, die sich um sie herum abspielen, sondern als allegorische Katalysatorinnen, nonkonformistische Rebellinnen oder Unheilvolle, die die bestehende Gesellschaftsordnung ins Chaos stürzen. Insbesondere in der antiken griechischen Vorstellung gelten sie, so Mary Beard, häufig als Monströse, als sich unrechtmäßig Bemächtigende, als „abusers of power“ – und doch erscheint gerade dieses, ihr wirkungsvolles Handeln logisch, nachvollziehbar und evoziert nicht selten Empathie.

Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – stellen Frauen wie Medea, Kassandra, Antigone, die Furien und Göttinnen und alle ihre Schwestern bis heute ein Faszinosum dar. Die sie umgebenden Mythen werden verschiedentlich rezipiert, ent- und remythifiziert, ihre Schicksale von der antiken in eine neue Zeit eingeschrieben; die Figuren durchleben Transformationen, die sie entweder als eindeutige Weiterentwicklungen ihrer Vorgängerinnen markieren, bestimmte Eigenschaften, Mytheme, Mythologeme ausstellen oder aber nur noch ein leises Echo einer Verwandtschaft anklingen lassen. Ihre Form, Allegorisierung und ästhetische, mediale Ausgestaltung sind mannigfaltig, der Mythosbegriff mit seinen sich immer wandelnden Zuschreibungen ist zunehmend komplex und bedarf im Kontext einer zeitgenössischen Auseinandersetzung mit mythischen Figuren und deren Nachleben dezidierten Weiterdenkens. Wo Agency und Performance von Frauenfiguren sich wandeln, geschieht eine narrative Arbeit am Mythos, die (Be-)Deutungsebenen verschiebt, Traditionen aufbricht und neue Diskursformen schafft.

Für weitere Informationen zur Konferenz schaut doch einfach auf der Homepage des Germanistischen Instituts vorbei!